FRAporter 08/2019 13 nutzen. Dazu kommt noch ein Raum der Stille, der die Möglichkeit zur Besinnung und Kontemplati- on, ohne religiöse Symbolik zulässt. Regelmäßig finden in den Gebetsräumen Gebete, Gottesdien- ste und andere Veranstaltungen statt. Darüber hin- aus feiern wir einmal im Jahr alle zusammen das Fest der abrahamischen Religionen.“ Das gemein- same Fastenbrechen während des Ramadans, aber auch christliche Feste wie Ostern zu feiern, gehört ebenfalls dazu. Respektvolle Geste „Wir sind ein kleines Jerusalem“, sagt Meyer, „wir haben christliche, jüdische, und muslimische Gebetsräume, die teilweise direkt nebeneinander liegen.“ Wann immer Öcal in den muslimischen Gebetsräumen nach dem Rechten sieht, tut er dies auch bei den christlichen und jüdischen Nachbarn. „Das ist doch selbstverständlich“, sagt er. Manchmal wiederum rufen ihn Kollegen aus dem Zollgepäcklager an. „Dann hat ein Passagier seinen Behälter mit dem heiligen Zamzam-Wasser nicht abgeholt“, berichtet Öcal. Eigenlicht trinken die Pilger das Wasser direkt am Zamzam-Brunnen im Mekka. Manche bringen es auch mit nach Hau- se. Wird die erlaubte Einfuhrmenge überschritten, landet der Kanister beim Zoll. Holt ihn dort keiner ab, schütten die Beschäftigten das heilige Wasser nicht einfach weg, sondern informieren Öcal, der das Wasser mitnimmt, um es unter gläubigen Muslimen zu verteilen. Muslimische Passagiere und Beschäftigte finden am Flughafen nicht nur Gebetsräume (Foto links), sondern in Orhan Öcal auch einen ausgebildeten Vorbeter.