FRAporter 10/2019 5 Obacht, Gefahr am Himmel! Wildlife Strike – so lautet der Fachbegriff für einen Zusammenprall von Tieren mit einem Flugzeug. Wie ge- fährlich ein Tier – vor allem ein Vogel – werden kann, hängt vor allem von seiner Größe, seinem Schwarm- verhalten und der Flugphase des Luftfahrzeugs ab. Deshalb sind Reiher, Störche, Schwäne oder Gänse, aber auch große Starenschwärme am Flughafen unerwünscht. Schon einzelne Vögel reichen manchmal aus, um den Flugverkehr massiv zu beeinträchtigen. „Das ist glücklicherweise sehr selten der Fall“, erklärt Ebert. „In FRA kommt es ungefähr zu 200 bis 300 Zusammenstößen von Tieren und Luftfahrzeugen pro Jahr. 90 Prozent der Kollisionen haben keine Auswirkungen. Von den übrigen zehn Prozent haben wieder- um nur zehn Prozent bedeutende, meist wirtschaftliche Folgen.“ Um Vogelschwärme zu überwachen, setzt der Flughafen neuerdings auf eine Radartechnik mit dem pas- senden Namen „BIRDS“ (Bird Intrusion Radar Detection System). Im Gegensatz zum Infrarot-System, das zuvor im Einsatz war, lassen sich damit die Vögel im Nahbereich des Flughafens in Echtzeit am Computer und sogar auf dem Tablet im Einsatzfahrzeug erkennen. Das neue System sorgt damit für präzisere Ergeb- nisse. So kann das Wildlife-Control-Team Vermeidungs- und Vergrämungsmaßnahmen gezielter ausrichten. Melden Piloten oder das Radarsystem dem Tower nahende Vogelschwärme, rücken die Experten aus. Um die Vögel verscheuchen, reicht es manchmal, mit dem auffällig lackierten „Wildlife 1“ in die Nähe der Tiere zu fahren. Bei hartnäckigen gefiederten Fliegern kann allerdings auch die Schreckschusspistole zum Einsatz kommen. Weitere Abwehrmaßnahmen: Aus Lautsprechern schreien Vögel, die andere Artgenossen verscheuchen sollen. Neben Schreckschusspistolen kommt auch ein spezieller Laser zum Einsatz. Auf diese Weise werden die Tiere bereits im Vorfeld vertrieben, sodass es erst gar nicht zu einer Kollision kommen kann. Auch eine Option: Wenn sich die Vögel im Gras befinden, kann es manchmal sinnvoller sein, sie dort kontrolliert zu belassen anstatt aufzuscheuchen. Natur ist eben meist nicht berechenbar, sondern immer anders. Das macht die Arbeit der Wildlife Controller so herausfordernd und spannend.