Betriebsrichtung: Woher der Wind weht

In welche Richtung starten, aus welcher Richtung landen die Flugzeuge am Frankfurter Flughafen?  

Die Betriebsrichtung – also  die Richtung, in die Flugzeuge starten und aus der sie landen – hängt  grundsätzlich von der vorherrschenden Windrichtung am Flughafen ab. Fliegt ein  Flugzeug gegen den Wind, sorgt das bei Starts für mehr Auftrieb und bei  Landungen für zusätzliche Bremskraft. Deshalb richtet die Deutsche Flugsicherung  (DFS) den Flugverkehr nach der vorherrschenden Windrichtung aus.

Auf dieser Seite finden Sie  die aktuelle Betriebsrichtung und weitere Informationen dazu, wie sie  festgelegt wird.

Außerdem können Sie auf der  Webseite des Umwelt- und Nachbarschaftshauses die Prognose der Betriebsrichtung  für die kommenden Tage einsehen. Klicken Sie dafür auf das untenstehende Bild.

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Warum  am Flughafen Start- und Landerichtung wechseln

  

Um  mit der vorhandenen Start- und Landebahnlänge sicher auszukommen, starten und  landen Flugzeuge grundsätzlich gegen den Wind.

Je stärker der Gegenwind ist, desto kürzer  ist die Beschleunigungs- oder Abbremsstrecke auf der Bahn. Rückenwind hingegen  verlängert diese Strecken und wird ab einer bestimmten Stärke zum  Sicherheitsrisiko.

Auf  den drei Parallelbahnen wechseln deshalb abhängig von der vorherrschenden  Windrichtung und Windstärke Start- und Landerichtung – und damit die sogenannte  Betriebsrichtung (BR):

  • Wind aus Ost: „BR07“[1]   (entsprechend 70° Kompasskurs) bzw.[2]   „Ostbetrieb“, Flugrichtung von West nach Ost
  • Wind aus West: „BR25“  (entsprechend 250° Kompasskurs) bzw.[3]   „Westbetrieb“, Flugrichtung von Ost nach West

Die  Startbahn 18 (entsprechend 180° Kompasskurs) kann weitgehend  unabhängig von der jeweiligen Betriebsrichtung des Parallelbahnsystems genutzt  werden.

  

Rückenwind

 

Um für alle anfliegenden Flugzeuge am Flughafen Frankfurt jederzeit eine sichere Landung zu gewährleisten, wird bei Rückenwind von mehr als 5 Knoten (ca. 9 Stundenkilometer) im Parallelbahnensystem die Betriebsrichtung gewechselt. Rückenwind verlängert sowohl die Start- als auch die Landestrecke auf der Bahn und wird ab einer bestimmten Stärke zum Sicherheitsrisiko. Der Westbetrieb wird in der Regel konsequent gehalten, bis die Rückenwindkomponente 5 Knoten erreicht wird.

Wegen der vorherrschenden meteorologischen Gegebenheiten dieser Region werden im langjährigen Durchschnitt in etwa 70 Prozent der Zeit die Parallelbahnen in Ost-West- Richtung genutzt. In 30 Prozent der Zeit herrscht West-Ost-Betriebsrichtung. Es gibt sowohl Situationen, in denen über längere Zeiträume stabile Ost- oder Westwetter- Verhältnisse vorherrschen als auch solche, bei denen die Betriebsrichtung mehrmals täglich wechselt.

Überflogene Wohngebiete

in der Nähe des Flughafens

Kommt der Wind aus östlichen Richtungen, muss die DFS, die für die Lenkung der Luftfahrzeuge zuständig ist, den Flugbetrieb grundsätzlich von Westen nach Osten anorden. Flugbetrieb in Richtung Westen ordnet die DFS hingegen grundsätzlich bei Wind aus westlicher Richtung an.

Abhängig von der vorherrschenden Windrichtung und Windstärke wechselt die Betriebsrichtung des Parallelbahnsystems.

Westlich des Flughafens befinden sich Wohngebiete, die vergleichsweise näher am Flughafen liegen als die Wohngebiete im Osten. Damit ist der Westbetrieb das Betriebsrichtungsszenario, das für weniger Anwohnerinnen und Anwohner eine Lärmbelastung mit sich bringt.

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Die alleinige Entscheidung über Flug- beziehungsweise Betriebsrichtung obliegt der DFS, die sich hierbei an klare Vorgaben hält. Um einen sicheren und regelmäßigen Luftverkehr aufrechtzuerhalten, müssen die verantwortlichen Leitenden der DFS auch die tatsächlichen Höhenwindverhältnisse sowie die kurz- und mittelfristige Wetterprognose des Deutschen Wetterdienstes am Frankfurter Flughafen berücksichtigen.

In Zeiten stabiler Wetterverhältnisse kann es passieren, dass eine Betriebsrichtung lang anhaltend geflogen wird. Zeitweise ist es also möglich, von den langjährigen Durchschnittswerten der Betriebsrichtungsverteilung (70 Prozent „Westbetrieb“ und 30 Prozent „Ostbetrieb“) abzuweichen.